Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 33

1912 - Breslau : Hirt
§ 86—91 2. Das Erzgebirge. 33 Deiiben1 und Potschappel sind Sitze der Eisen- und Glasindustrie^. Der Syenit der Talwände wird in großen Steinbrüchen abgebaut. Dicht nebeneinander nehmen Eisenbahn, Straße mit elektrischer Bahn und Fluß ihren Weg durch den stellen- weise sehr schmalen Grund (Bild 17). Der Hebung und Förderung der Industrien des Erzgebirges dienen zahlreiche ge- § 86. werbliche Fachschulen in den Hauptorten der betreffenden Industrie. So seien er- wähnt die Posamenten-Fachschule zu Annaberg-Buchholz, die Deutsche Fachschule für Blecharbeiten in Aue, die Spitzenklöppelmuster-Schule zu Schneeberg, die Deutsche Uhrmacher-Fachschule zu Glashütte, die Deutsche Gerberschule zu Freiberg, die Spiel- waren-Fachschule zu Seiffen. Wie die landwirtschaftliche Bevölkerung des Erzgebirges von 0 nach W allmählich ab-, K 87. die industrielle dafür aber zunimmt, ersieht man deutlich aus der folgenden Tabelle^: Amtshaupt- Prozentualer Anteil der Bevölkerung an der Mannschaft Landwirtschaft Industrie Dippoldiswalde 33 44 Freiberg 19 55 Marienberg 17 62 Flöha 13 65 Annaberg 11 69 Schwarzenberg 7 74 Verkehr. Das Erzgebirge ist heute überall roegsam und bildet kein §88. wesentliches Hindernis für den Verkehr. Gegen 20 fahrbare Straßen führen jetzt über den Kamm. Sie sind zum Teil alte „Salzstraßen". Den Hauptstraßen sind die Bahnen gefolgt, deren jetzt fünf das Gebirge über- § 89. schreiten, Verbindungen zwischen der Hauptlinie Dresden—freiberg—chemnitz —Zwickau im N und der Bahn im Egertal (Bodenbach—eger) herstellend. In zahl- reichen Windungen (Serpentinen) führen sie vom Kamme zum Egertal hinab. Je eine Linie geht im Tale der Freiberger Mulde, der Flöha und der Zschopau auf- wärts. Die großartigste Bahn über das Erzgebirge ist die im Schwarzwassertal bis Johanngeorgenstadt und dann in 910 m Höhe über den Paß nach Karlsbad führende. Im äußersten W geht aus dem Tal der Zwickauer Mulde eine Linie ins Zwota-Tal hin- über. Zu diesen genannten Linien kommen noch eine große Anzahl Querverbindungs- und Stichbahnen. Der Durchgangsverkehr umgeht das Gebirge und wird auch schwerlich durch die 8 90. geplante Durchtunnelung des Keilberges hingelenkt werden können. Wohl aber ist die Zufuhr böhmischer Kohlen durch die Übergangsbahnen sehr erleichtert. Die erzgebir- gischen Bahnen dienen in erster Linie der Erschließung des Gebirges für die Industrie durch Schaffung billiger Zufuhr und Abfuhr und dem örtlichen Verkehr. Auch ist im Sommer der Touristenverkehr recht bedeutend. Besiedlung. In das dichtbewaldete Erzgebirge waren die Slawen nicht vorge- § 91. drungen, sondern hatten nur eine kleine Zahl von Ansiedlungen im niedrigeren Teile " und in Flußtälern. Auf die Slawen weisen noch verschiedene Namen hin, wie Lößnitz (Ort am Walde), Zwönitz (Waldbach), Zschopau, Pockau, Weißeritz (alle drei bedeuten raschfließendes Wasser) u. a. Deutsche Ansiedler drangen später weiter vor und erbauten eine große Anzahl Reihendörfer, sehr häufig aber auch Waldhufendörfer (vgl. § 232 u. Bild 18). 1 D. i. Eichendorf. 2 Die bedeutendsten Glaswerke Sachsens sind die hier befindlichen Siemens-Werke, Drccht-iirtd Hartglas, Flaschenverschlüssen und Beleuchtungsartikeln im Jahre 1910 rund 180 Millionen Stück Flaschen herstellten. 3 Vgl Tabelle S. 89. Muhle, Landeskunde ftgr. Sachsen. Z

2. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 42

1912 - Breslau : Hirt
42 B. Landschaftsgebiete. § 112, 113 23. Blick von der Göhrener Brücke ins Muldental. Die Chemnitz—leipziger Linie über- quert bei Göhren in der Nähe von Lunzenau das ziemlich breite, tiefe Tal der Mulde auf einer 68 m hohen und 381 m langen Brücke, deren oberes Stockwerk 21 Bogen aufweist. Anten fährt die Mulden- talbahn Würzen—glauchau. Die Uferhänge tragen vorwiegend Laubwald und verleihen der Gegend -etwas Anmutiges. Häufig stauen Wehre das Wasser des Flusses auf, um es in Mühlgräben Fabriken und Mühlen zuzuführen. 24. Muld ental bei Leisnig, In dem ziemlich breiten Flußtal zieht sich die Bahn Hut, und am Flusse sind Fabriken und Mühlen entstanden. Die Stadt Leisnig selbst liegt oben auf der Höhe, wo sich beim Schloß auch noch Reste der einstigen Burg Mildenstein (d. i. Muldenstein», die von Heinrich I. als Grenzfeste gegen die Slawen angelegt worden sein soll, vorfinden. Fruchtbares Ackergelande mit stattlichen Bauerngütern weisen die Hochflächen auf beiden Seiten des Tales auf.

3. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 21

1912 - Breslau : Hirt
8. Oberwiesental. Von Süden her, von den Ausläufern des Keilberges auf böhmischer Seite, blicken wir auf das 330 m hoch gelegene Städtchen Ober- wiesental und die sanft gerundeten, reich bewaldeten Höhen des Erzgebirges. Im Hintergrunde des Ortes erhebt sich der 1030 m hohe flache Eisenberg, an den sich westlich der zweigipflige Mchtelberg anreiht. Von Annaberg her führt im Tale, dessen Bach die Landesgrenze bildet, die Strafe und neben ihr die Bahn zu dem Bergstädtchen empor und geht dann, auch hier oben noch von Ebereschen eingefaßt, über einen zwischen Keil- und Fichtelberg fast 1100 m hoch gelegenen Pah zu dem auf rauhem Wiesenplan gelegenen böhmischen Städtchen Gottesgab weiter. ö (3

4. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 22

1912 - Breslau : Hirt
22 B. Landschaftsgedietc. 58—60 58. Der Kamm hat eine Durchschnittshöhe von 840 in und ist sehr breit, so daß er, namentlich von N her, als Hochfläche erscheint. Die relative Höhe der dem Kamme aufgesetzten Berge ist daher nur gering <Bild 8). 5!>. Die höchsten Erhebungen des Gebirges befinden sich in der Mitte. Hier steigt als langgedehnter Rücken mit zwei mäßig hohen Kuppen der Fichtel- berg als höchster Berg Sachsens zu 1215 m an, während der benachbarte Keilberg aufböhmischer Seite sogar 1240 m Höhe erreicht. Schnell sinkt nach Xv zu der Kamm zun: Elstergebirge, allmählich nach 0 zu. Im mittleren Teile des Erzgebirges heben sich besonders die basaltischen Tafelberge und 9. Zschopautal bei Wolkenstein. Die Zschopau hat sich ein tiefes Erosionstal geschaffen, das streckenweise geradezu schluchtenartig ist. Die „Wolkensteiner Schweiz" ist der schönste, romantischste Teil des Tales. Prächtiger Wald, nackte Felsen, kühne Bauten der im Tale sich hinziehenden Eisenbahn und alte Straßenbrücken vereinigen sich zu einem landschaftlich reizvollen Bilde. Vielfach sind Industrie- anlagen zur Ausnutzung der Wasserkräfte des Flusses entstanden? größere Siedlungen sind nur in den Talerweiterungen zu finden. Kuppen ab, wie Bärenstein (900 m), Scheibenberg (810 in), Pöhlberg (830 m). Im W ragt als sanftgerundeter Granitbuckel der Auersberg (1020 in), im 0 der basaltische sargähnliche Eeising (830 in, Bild 14) und der Wielisch (480m) auf. Den Nordabhang zieren die durch Verwitterung selt- sam geformten Eranitblöcke der Greifen st eine (730 m) bei Thum, und als nördlichster Vorposten grüßt von einer weithin sichtbaren Porphprkuppe aus die Augustusburg (520 m). «0. Die Pässe des Gebirges liegen durchschnittlich über 800 in hoch, also in ziemlicher Höhe. Trotzdem aber ist das Gebirge sehr wegsam, da die Zugänge günstig sind.

5. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 35

1912 - Breslau : Hirt
§95 2. Das Erzgebirge. 35 börfer ist keine einheitliche. Sehr häufig liegen die Häuser zerstreut, weit voneinander entfernt, so daß solchen Streudörfern, die namentlich auf dem Kamme des Gebirges sehr häufig sind, auch langgestreckte Häuser sind oben im Gebirge häufig mit Schindeln gedeckt, mit Bretterverschalung verkleidet und mit der Tür versehen. 600 i» ist Annaberg zum Hauptort des oberen Erzgebirges herangewachsen. Mit dem benachbarten Buch holz und den sich unmittelbar anreihenden Dörfern hat dieser Be- Völkerungsmittelpunkt mehr als 30 000 E. Im westlichen Erzgebirge hat sich Aue (über (20 000 E.) zur größten Stadt emporgeschwungen. Es verdankt sein Aufblühen seiner günstigen Verkehrslage. Schneebergi-Neustädtel mit den sich anschließenden Ee- meinden zählt auch gegen 20 000 E. Die bedeutendsten der zahlreichen anderen Orte des Erzgebirges sind bereits genannt worden. Zusammenfassung. Dem steilen Abfall des Erzgebirges nach 8 steht § 95. ein allmählicher Abfall nach N gegenüber, der wellig ist und breitrückige Berge trägt. Tiefe, vielgewundene Erosionstäler durchschneiden das Land. Aus- gedehnte Waldungen und Wiesen werden von Feldern, die bis zum Aamme hinaufreichen, unterbrochen. War einst der Erzreichtum die Ursache der Besiedlung des Gebirges, so trat mit dem Niedergange des Bergbaues die Industrie an seine Stelle, und ihre rege stetige Steigerung hat das Gebirge zum dichtest bevölkerten Mittel- gebirge Deutschlands werden lassen. Langgestreckte Dörfer und zahlreiche Städte beherbergen die nicht mehr arme erzgebirgische Bevölkerung. Uberall ist das Gebirge dem Verkehr erschlossen. 1 Gegründet 1477. 3*

6. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 41

1912 - Breslau : Hirt
§ 111—113 4. Das Sächsische Bergland. 41 Vororten Reinsdorf (recfjts, auf der Höhe liegt der Brückenbergschacht) und Oberhohndorf (links), die sich in- ragen die Schornsteine der Werke auf, weithin sind die Fördertürme sichtbar, mächtige Schutthalden weisen riesigen Mengen der täglich in den Tag- und Nachtschichten geförderten Steinkohlen erkennen. 4. Das Sächsische Bergland. Gebiet. Das Sächsische Bergland ist dem Erzgebirge und dem Zwickau- 8 Iii. Chemnitzer-Kohlengebiet vorgelagert, liegt also etwa nördlich der Linie Meißen—nossen—hainichen—frankenberg—hohenstein-Ernsttal —Glauchau. Vom Flachland, in das es nordwärts allmählich übergeht, trennt man es meist durch die 200 m-Höhenlinie. Oberflächenform und Aufbau. Die wellig hügelige, nach Xv geneigte § 112. Hochfläche ist eigentlich nur die Fortsetzung der allmählichen Nordab- dachung des Erzgebirges. Am ausgeprägtesten erhebt sich der Rücken des Rochlitzer Berges, 350 m, über seine Umgebung. Die Flußtäler sind meist tiefeingeschnitten, vielgewunden, felsblockreich, haben felsige, oft be- waldete Gehänge und verleihen der Gegend erst den gebirgigen Charakter; sie stehen mit ihren landschaftlichen Reizen zu den Hochflächen in schroffem Gegensatz (Bild 23 und 24). Erdgeschichtlicher Aufbau. Das große elliptische Granulitgebiet zwischen Roß- § Iib. vueirt und Waldenburg wird von Schiefern umsäumt. Ausgedehnte Porphyrerup- tionen bildeten mächtige Decken, teils erzeugten sie Porphyrtuffe, wie solche z. B. den Rochlitzer Berg überlagern. Die Eiszeit hatte infolge Vordringens der nordischen Gletscher bis in die Mitte des Erzgebirgischen Beckens eine Bedeckung des ganzen Granulitgebirges mit Ge- schiebelehm zur Folge, und die Windwirkung ließ später eine stellenweise bis 10 in starke Lößlehmdecke entstehen.

7. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 44

1912 - Breslau : Hirt
44 B. Landschaftsgebiete. § 120, 121 Stuhl- und Möbelbauerei in Waldheim, Döbeln und Geringswalde Be- deutung erlangt, ebenso wie in Nossen^ die Ledererzeugung. Durch land- wirtschaftliche Maschinen ragt Döbeln hervor; Penig besitzt namhafte Emaillierwerke. Schließlich verdient noch die Zigarrenfabrikation von Mittweida, Waldheim und Döbeln Erwähnung. 120. Verkehr. Die tiefeingeschnittenen engen Täler boten dem Verkehr grohe Schwierigkeiten. 25. Schloß Rochsburg im Tale der Zwickauer Mulde. Auf steilem, schön bewaldetem, etwa 60 m hohem, schwer zugänglichem Felsen thront am linken Fluszufer unterhalb der Stadt Penig die von den alten Ritterburgen Sachsens noch am besten erhaltene Bergfeste Rochsburg. Am Fuhe dieser alten Burg führt im Fluhtal die Bahn vorüber und ruft den Besucher des Schlosses, der sich in die mittel- alterlichen Zeiten versetzt dachte, in die Wirklichkeit zurück. Wichtige Furten der alten Strafen waren bei Waldheim, Nossen, Roszwein, Döbeln, Waldenburg, Penig und Rochlitz. Jene Straßen waren natürlich Höhenwege. Die Eisenbahnen verlegte man in die Täler, was freilich oft sehr kostspielige Kunstbauten erforderte, wie bei der Strecke Waldheim—döbeln der Chemnitzer Linie. Die Täler beider Mulden haben Schienenwege aufgenommen (Glauchau—würzen, Leipzig—dö- beln—dresden). Auf der Höhe führt die Chemnitz—leipziger Linie, die daher auch in einem gewaltigen, der Göltzschtalbrücke ähnelnden Bau bei Göhren die Zwickauer Mulde überquert (Bild 23). 121. Besiedlung. Im Sächsischen Bergland ist die Landwirtschaft viel aus- gedehnter als im Erzgebirgischen Becken, was zur Folge hat, daß die Be- siedlung bei weitem nicht so dicht wie im Kohlengebiet ist. In den Talweitungen sind größere Siedlungen entstanden, doch liegen diese wegen 1 D. i. Ort auf einem vorspringenden Berge.

8. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 66

1912 - Breslau : Hirt
66 B. Landschaftsgebiete. § 164—169 und des Hochwalds (750 m) empor, über welche die Landesgrenze hinzieht, grüßen aus Böhmen der ruinengeschmückte Tollen stein und der Kegel des Tannenberges her- über zu Formen und Zerklüftungen, Gründen und Schluchten gleich denen der Säch- fischen Schweiz, wie sie hier Töpfer (570 m) und Nonnenklunsen, vor allem aber der Oybin^ (515 m) zeigen (Bild 48). Der Oybin mit seinen Ruinen einer alten Ritterburg, eines Kaiserhauses und eines Klosters sowie dem kleinen Friedhof der zu seinen Füßen gelegenen Ortschaft Oybin, die jetzt eine gern aufgesuchte Sommerfrische, Sonntags das Ziel vieler Zittauer ist, gilt als das „Juwel des Zittauer Gebirges". § 165. Im Zittauer Becken ist ebener, durch die Gewässer angeschwemmter Boden vorhanden, der gutes Ackerland bietet, nur an einigen sumpfigen Stellen Wiesen und Buschwerk trägt. Das Zittauer Becken hat abbauwür- diges Braunkohlenlager bis 20 m Mächtigkeit. § 166. Das Lausitzer Berg- und Hügelland ist ein Gebiet welliger Granit- rücken mit vielen aufgesetzten massigen Basalt- und Phonolithergüssen, das den Hauptteil der Oberlausitz erfüllt. $ 167. Der gewaltigste Phonolitherguß der Lausitz ist der Kottmar (580 m), bei dem die gramtische Hauptmasse des Berges mit einer gegen 50 m mäch- tigen Phonolithschicht überlagert ist. Der vielbesuchte, schön bewaldete Löbauer Berg (450 m) und der benachbarte Rotstein, der Herrnhuter Hutberg (370 m) mit dem schlichten Friedhof der Brüdergemeinde und die weithin sichtbare Landeskrone (420 m) bei Görlitz außerhalb Sachsens, sowie der Stolpener^ Schloßberg mit seinen regelmäßigen Säulen sind Basaltberge. Ezerneboh^ (560 m), Bieleboh^ (500 in), die beiden Stätten altsorbischer Götterverehrung, Mönchswalder Berg, der wald- geschmückte Valtenberg (590 m) und der Unger bei Neustadt sind grani- tische Erhebungen. § 168. Das Nordlausitzer Bergland zwischen Bischofswerda und Kamenz stellt einen ausgeprägten, meist bewaldeten Bergzug dar. Seine höchste Erhebung, der Hoch- oder Sibyllenstein^ (450 m), ferner der Butter- berg bei Bischofswerda, sowie bei Königsbrück der zweigipflige Keulenberg (etwa 400 m), der weithin sichtbar ist als der letzte Vorposten der Lausitzer Berge gegen die Ebene, sind Granitgipfel. Vieke Erhebungen dieses Zuges aber, wie der Hutberg (fast 300 m) bei Kamenz und der Schwedenstein bei Pulsnitz, bestehen aus erhärteter Grauwacke. Soweit die Grauwacke in der Berührungszone mit dem Granit erhärtet ist, bildet sie ein widerstandsfähiges Gestein, wie es die Erhebungen südöstlich von Kamenz zeigen, während weiter im Nw gewöhnliche Grauwacke auftritt, die daher nur geringere Höhen zeigt. § 169. Die Verwitterung hat durch den Einsturz der Säulen an den Basaltbergen häufig „steinerne Meere" geschaffen. Ahnliche Wälle mächtiger Gesteinsblöcke umlagern auch den Fuß der meisten Eranitberge. Es ist nämlich der Granit häufig bankförmig angeordnet, wahrscheinlich infolge von Abkühlungszonen, die sich bei der Erstarrung bildeten. So entstand ein System horizontaler Klüfte, dem dann die Verwitterung senkrecht von oben verlausende Spalten und Sprünge zufügte, so daß es zu Matratzen- förmiger Absonderung, häufig zur Loslösung großer Blöcke kam. 1 D. i. Taubenberg. — 2 Stolpen bedeutet Säulenort. — 3 D. i. Schwarzer Gott. 4 D. i. Weißer Gott. — 5 Der Name wird von einer sorbischen Göttin Syba abgeleitet.

9. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 46

1880 - Halle : Anton
46 ewzigen Diener begleitet, die Reise nach Italien. Nur auf Umwegen konnte er dahin gelangen, denn die eigentlichen aus Deutschland nach Italien führenden Alpenpässe hielten feine Feinde besetzt, um es ihm unmöglich zu machen, sich vom Banne zu lösen. Die Reise war mit furchtbaren Schwierigkeiten verbunden, denn sie führte über hohe, in die Wolken ragende Berge, über verschneite Abgründe und über mächtige Lrsselder und Gletscher. Auf Händen und Füßen kriechend, aus dem Bauche oder Rücken die Abhänge hinabgleitend, suchte man vorwärts zu kommen; die Kaiserin mußte in Ochsenhäute gewickelt und so herabgeschleift werden; den Pferden band man die Beine zusammen und zog sie an Stricken herab. Endlich war Italien erreicht. Gregor befand sich eben ans dem Wege nach Deutschland. Da er nicht wußte, in welcher Absicht Heinrich kam, begab er sich nach dem festen Schlösse Canossa. Hierher lenkte der gebannte König feine Schritte. Aber der Papst wollte von keiner Aussöhnung wissen. Heinrich, der keinen andern Ausweg wußte, bentütbißte sich tief vor ihm: Drei Tage laug staub er in bittrer Winterkälte — es war im Januar des Jahres 1g77 — im Büßer-gewaude, mit nackten Füßen und bloßem Haupte, ohne Speise und Trank unter freiem Himmel im Schloßhofe zu Canossa und bat um Einlaß. Erst am vierten Tage ließ sich Gregor durch die Bitten seiner Umgebung erweichen. Heinrich erhielt Zutritt und wurde vorläufig vom Banne losgesprochen; doch mußte er vorher versprechen, der Regierung so lange zu entsagen, bis Gregor auf einem Reichstage entschieden haben würde, ob er König bleibe könne oder nicht. — Dieser Aussöhnung solgte ein feierlicher Gottesdienst. Nach Beendigung desselben rief der Papst Heinnch an den Altar, nahm vor den Augen der versammelten Menge eine Hostie, zerbrach sie in zwei Stücke und genoß die eine Hälfte, indem er Gott anrief, er möge ihn eines augenblicklichen Todes sterben lassen, wenn er der Verbrechen wirklich schuldig sei, die ihm der König zur Last gelegt habe. Darauf reichte er dem letzteren die andere Hälfte und forderte ihn auf, dasselbe zu thun. Das konnte der König freilich nicht; er wies die Hostie zurück, und voll Zorn und Ingrimm über diese neue Schmach und Kränkung schied er von Gregor. 5. Die deutschen Fürsten warteten die päpstliche Entscheidung nicht ab; sie erklärten vielmehr Heinrich für ab gesetzt und wählten den Herzog Rudolf von Schwaben zum König. Als Heinrich dies hörte, kehrte er fofort aus Italien nach Deutschland zurück; er war entschlossen, feine Krone aufs äußerste zu vertheidigen. Während sein Gegner namentlich die Sachsen ans seiner Seite hatte, wurde er besonders von den rheinischen Städten unterstützt. Bei Mölsen (— unweit Merseburg —) kam es zum Eulscheidungskampse; zwar wurde Heinrich besiegt, aber Rudolf empfing eine tödtliche Wunde: er verlor die rechte Hand, und ein gewaltiger Streich traf den Unterleib. Sterbend hob er die abgehauene Rechte mit der Linken

10. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 154

1880 - Halle : Anton
154 Feinde weiter nach Frankreich hinein. Bei Metz erst kam es acht Tage später zu neuen blutigen Kämpfen. Kaiser Napoleon hatte den Oberbefehl an Mar sch all Bazaine abgetreten, und dieser beabsichtigte, sich mit Mac Mahon, der sein geschlagenes Heer wieder noth-dürftig geordnet hatte, zu vereinigen und sich auf Paris zurückzuziehen. Es galt, die Vereinigung zu hindern und ihm den Weg abzuschneiden. Von Steinmetz am 14. August durch heftigen Angriff festgehalten, wurde er am 16. August von Prinz Friedrich Karl nach Metz zurückgeworfen, und am 18. August führte König Wilhelm selbst den Hauptschlag. Umsonst versuchte Bazaine, den eisernen Ring der deutschen Heere zu durchbrechen und sich einen Weg zu bahnen; trotz seiner günstigen Stellung wurde er gänzlich geschlagen und mußte seine flüchtende Armee hinter den Mauern der Festung bergen. Das war eine Schlacht! Drei Tage lang vom Morgen bis zur sinkenden Nacht Der männermordende Donner kracht, und des Todes mähende Sichel klang. Das war eine Schlacht! Und als des dritten Tags Gestirn zu Rüste ging und von der Berge Firn ihre Schattenschleier senkt die Nacht, da lagen Freund und Feind An die 30000 vereint, in stummem Tode friedlich gesellt, ein unabsehbares Leichenfeld. Uud auf das klaffeude Bölkergrab lächelt der Mond vom Sternenzelt Schweigend des Todes Frieden herab. 4. Prinz Friedrich Karl erhielt nun die Aufgabe, mit der 1. und 2. Armee Metz einzuschließen und den festgebannten Feind zu hüten. Die 3. und die neugebildete, dem Kronprinz Albert von Sachsen unterstellte 4. Armee aber setzte ihren Vormarsch fort. Westwärts in wehender Fahnen Pracht, im Sturmmarschtritt, im Siegesschritt wälzt gen Paris sich das deutsche Heer. Doch zuvor galt es, die letzte französische Feldarmee unschädlich zu machen. Mac Mahon wollte mit derselben an der Seite der Deutschen vorbei und aus Metz marfchireu, um Bazaine zu befreien. Aber die deutschen Heerführer durchschauten den Plan; sie gaben den Weg nach Paris vorläufig aus und wendeten sich nordwärts, den Feind zu suchen. Bald fanden sie ihn, und bei Sedan an der belgischen Grenze umschlossen sie ihn wie mit eisernen Armen. Noch einmal kämpften (— am 1. September—) die Franzosen unter den Augen ihres Kaisers nicht ohne Heldenmuth; doch wurden sie völlig geschlagen. Es war ein großartiges Schauspiel: „Rings zu den Füßen, zur Rechten, zur Linken, da wallet und woget in schimmernden Schaaren ringend die Streitmacht Deutschlands und Frankreichs. Und aus der Mitte hebt sich die Veste mit Thoren und Thürmen, mit Zinnen und Zacken, ein feuerspeiender, kauernder Wurm. Aber umher auf waldigen Höhn, rings in dem Halbkreis von Süden und Osten und fernher von Westen, die dunkeln Massen, das sind die Deutschen. Siehe, sie stoßen herab von der Höhe gleichwie ein Adler mit rauschenden Schwingen, zu würgen im Thule den gleißenden Wurm. — Ununterbrochen rollt der Donner von tausend Kanonen. Aus allen Wäldern, von Hügeln und Höhen, auf allen Seiten des Thales zugleich blitzt es und kracht es und dröhnt es und schlägt. — Wie hurtig sie hasten, wie rasch sie rennen, die fränkischen Streiter! Sie lösen die Glieder, sie werfen
   bis 10 von 562 weiter»  »»
562 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 562 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 10
1 6
2 5
3 24
4 2
5 38
6 14
7 184
8 10
9 20
10 7
11 5
12 2
13 29
14 4
15 6
16 6
17 38
18 334
19 32
20 1
21 12
22 6
23 1
24 36
25 1
26 0
27 3
28 11
29 42
30 6
31 0
32 1
33 5
34 1
35 0
36 43
37 50
38 204
39 5
40 3
41 13
42 3
43 4
44 39
45 19
46 1
47 6
48 0
49 47

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 27
1 15
2 7
3 33
4 20
5 28
6 43
7 1
8 1
9 4
10 5
11 22
12 39
13 8
14 0
15 0
16 35
17 36
18 116
19 11
20 0
21 222
22 2
23 12
24 25
25 0
26 7
27 14
28 41
29 2
30 1
31 1
32 8
33 8
34 0
35 0
36 3
37 10
38 5
39 7
40 50
41 0
42 14
43 1
44 1
45 22
46 10
47 19
48 48
49 333
50 38
51 4
52 2
53 0
54 35
55 2
56 3
57 9
58 3
59 2
60 1
61 17
62 16
63 0
64 10
65 0
66 8
67 4
68 1
69 5
70 203
71 4
72 3
73 2
74 1
75 6
76 102
77 136
78 2
79 6
80 6
81 6
82 15
83 2
84 9
85 6
86 3
87 5
88 1
89 4
90 4
91 41
92 73
93 65
94 30
95 7
96 0
97 12
98 6
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 447
1 432
2 135
3 226
4 104
5 366
6 562
7 365
8 183
9 377
10 332
11 271
12 535
13 222
14 542
15 43
16 87
17 128
18 913
19 443
20 55
21 160
22 69
23 26
24 398
25 1001
26 467
27 70
28 173
29 386
30 319
31 118
32 411
33 1326
34 319
35 169
36 73
37 49
38 59
39 798
40 505
41 155
42 150
43 346
44 252
45 55
46 219
47 388
48 89
49 173
50 408
51 465
52 578
53 71
54 704
55 1408
56 73
57 79
58 315
59 1153
60 166
61 415
62 309
63 83
64 340
65 516
66 93
67 226
68 69
69 243
70 57
71 230
72 289
73 90
74 160
75 273
76 93
77 274
78 526
79 100
80 441
81 1619
82 220
83 433
84 111
85 91
86 216
87 114
88 130
89 296
90 139
91 379
92 190
93 99
94 2308
95 768
96 219
97 815
98 210
99 454
100 1221
101 208
102 358
103 162
104 151
105 126
106 380
107 412
108 43
109 286
110 283
111 253
112 204
113 128
114 258
115 74
116 196
117 61
118 89
119 445
120 105
121 427
122 331
123 174
124 368
125 245
126 155
127 426
128 49
129 227
130 1008
131 637
132 167
133 703
134 126
135 59
136 585
137 146
138 58
139 216
140 298
141 105
142 752
143 389
144 149
145 491
146 71
147 140
148 253
149 46
150 252
151 307
152 398
153 107
154 285
155 331
156 334
157 328
158 149
159 243
160 131
161 574
162 35
163 52
164 165
165 354
166 487
167 101
168 246
169 180
170 294
171 454
172 205
173 613
174 150
175 1103
176 207
177 840
178 79
179 525
180 159
181 60
182 455
183 1412
184 168
185 96
186 65
187 178
188 745
189 104
190 117
191 307
192 229
193 253
194 250
195 157
196 484
197 99
198 347
199 795